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Kritische Schwachstellen priorisieren: Ressourcen gezielt einsetzen

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Die Zahl der bekannt werdenden Schwachstellen steigt kontinuierlich. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, nicht nur Schwachstellen zu erkennen, sondern diese auch sinnvoll zu bewerten und Maßnahmen gezielt zu steuern. Priorisierung ist dabei der Schlüssel, um Ressourcen effizient einzusetzen und den Schutz der wichtigsten Systeme sicherzustellen.

Warum Priorisierung immer wichtiger wird

Viele Unternehmen haben bereits etablierte Prozesse, um Schwachstellen zu erkennen und zu erfassen. Angesichts begrenzter Ressourcen wird es dabei immer wichtiger, Prioritäten richtig zu setzen. Oft basieren erste Einschätzungen auf standardisierten Scores wie dem CVSS. Diese Orientierungshilfen sind nützlich, doch sie allein reichen heute häufig nicht mehr aus. Mit steigender Anzahl an Schwachstellen und wachsender Komplexität der IT-Landschaft wird es zunehmend notwendig, genauer hinzusehen und Risiken im eigenen Kontext zu bewerten.

Ein bewährter Ansatz: Bewertung anhand von Schweregraden

In der Praxis erfolgt die Priorisierung häufig anhand der Schweregrade von Schwachstellenmeldungen. CVSS-Scores geben Hinweise auf die möglichen Auswirkungen einer Schwachstelle und bieten eine erste Basis für Entscheidungen. Viele Unternehmen arbeiten mit definierten Schwellenwerten, ab denen Maßnahmen zwingend erforderlich sind.

Zusätzliche Faktoren für eine präzisere Priorisierung

Eine ausschließliche Orientierung am CVSS-Score greift häufig zu kurz. Der tatsächliche Einfluss einer Schwachstelle hängt stark vom individuellen Einsatzkontext ab. Eine scheinbar mittelgewichtige Schwachstelle kann erhebliche Risiken bergen, etwa wenn sie ein zentrales System betrifft oder besonders leicht ausnutzbar ist. Deshalb lohnt es sich, ergänzend zum CVSS-Score weitere Indikatoren in die Bewertung einzubeziehen:

Ausnutzungswahrscheinlichkeit bewerten

Bewertungen der Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwachstelle aktiv ausgenutzt wird, liefern wertvolle Hinweise. Plattformen und Projekte, die diese Wahrscheinlichkeiten einschätzen, unterstützen die gezielte Priorisierung.

Tipp: Integrieren Sie Ausnutzungswahrscheinlichkeiten in Ihre Schwachstellenbewertung, um Risiken frühzeitig zu erkennen.

Hinweise auf aktive Angriffe berücksichtigen

Wenn Schwachstellen bereits aktiv ausgenutzt werden, steigt ihre Dringlichkeit erheblich. Informationen von Herstellern, CERTs oder Threat-Intelligence-Diensten helfen, den aktuellen Bedrohungsgrad einzuschätzen.

Tipp: Prüfen Sie regelmäßig auf Hinweise zu aktiven Angriffen auf Schwachstellen in Ihrer Umgebung.

Kritikalität betroffener Systeme einbeziehen

Nicht jede Schwachstelle ist gleich relevant. Besonders Systeme mit sensiblen Daten oder geschäftskritischer Bedeutung sollten bei der Priorisierung stärker gewichtet werden.

Tipp: Erstellen Sie eine Klassifizierung Ihrer Systeme nach Kritikalität und berücksichtigen Sie diese bei der Schwachstellenbehandlung.


Lösung mit VulnDex

VulnDex hilft Ihnen, die Priorisierung von Schwachstellen noch effizienter zu gestalten:

  • Relevante Schwachstellen automatisch erkennen: Überwachung Ihrer eingesetzten Produkte basierend auf CPE-Daten und aktuellen CVEs mit Watchlist und Suchagenten.
  • Risiken gezielt priorisieren: Kombination aus CVSS, EPSS, Medienberichte, CERT-Warnungen und CISA KEV-Informationen zur präzisen Priorisierung nach Kritikalität und Ausnutzungswahrscheinlichkeit.
  • Relevante Sicht für Teams: Teams sehen gezielt nur die Schwachstellen ihrer eigenen Watchlists und Suchagenten.
  • Fortschritte transparent nachverfolgen: Behalten Sie jederzeit den Überblick über den Bearbeitungsstand kritischer Schwachstellen und erkennen Sie frühzeitig, wo Unterstützung notwendig ist.